Musikalische Zeitreise                                                      
Aargauer Zeitung 9.3.06

Der Konzertabend unter dem Motto «Uustrinket» mit dem Frauen- und dem Männerchor bot einen Hochgenuss mit vielseitigem Chorgesang.

MARTIN ZÜRCHER

Die «Uustrinket» im Sternen Kölliken ist vorbei. Das gemeinsame Konzert von Frauenchor und Männerchor Kölliken bot einen musikalischen Hochgenuss.

Eine musikalische Zeitreise, von der Gegenwart zurück ins Jahr 1926 und wieder in die Gegenwart. So sah das Konzept für das Konzert aus, das von Fritz Werren als Dirigent der beiden Chöre erarbeitet worden war. Im Programmheft stand Folgendes zu lesen: «Wir unterhalten aber nicht nur durch Gesang, unsere Lieder singen wir diesmal im Rahmen einer Geschichte.»

EIN TRAUMHAFTER ABEND
Unterhaltenden Chorgesang nennt man dies. Herrliche musikalische und bildliche Momentaufnahmen längst vergangener Zeiten wechselten sich im Minutentakt ab. Alles perfekt vom Dirigenten arrangiert und ebenso perfekt von den Chormitgliedern auf die Bühne gebracht. Das Fazit des Abends war dann auch schnell gezogen: ein traumhafter Unterhaltungsabend, der seinesgleichen sucht.

EINDRÜCKLICHES KONZERTERLEBNIS
Rolf Buchschacher aus Schöftland brachte es auf den Punkt: «Die goldene Idee, einen solchen Unterhaltungsabend zu veranstalten, wurde in bestechender Weise umgesetzt. Ich habe schon manches Konzert gesehen, bei dem die Mitwirkenden in Reih und Glied und mit dem Notenblatt in den Händen ihre Lieder gesungen haben, aber so etwas Eindrückliches sah ich bis anhin noch nie.» Seine Begeisterung teilte auch Madeleine Steiner aus Holziken: «Für dieses Erlebnis habe ich gerne beinahe zwei Stunden Schnee geschaufelt, um dabei sein zu können.»

Schade ist eigentlich nur, dass die gewaltige Arbeit aller Beteiligten nun in der Schublade verschwindet. Die zwei Konzertabende sind leider nun Geschichte, wie der «Sternen» auch.

Zugegeben, Superlative zu gebrauchen, ist eine einfache Sache. Bei diesem Konzertabend hatte der Berichterstatter aber gar keine andere Wahl. Die Perfektion des Gesangs, ergänzt durch einen Dirigenten, der immer mitgesungen hat, und die theatralische Qualität der Aufführung setzen neue Massstäbe in diesem Bereich. Nie hatte man den Eindruck, dass sich irgendeiner unsicher fühlte.
 
Mit traumwandlerischer Sicherheit liefen die beiden Konzerte des Frauenchors und des Männerchors Kölliken ab, wobei sich am Samstagabend das Publikum sogar zu einer stehenden Ovation hinreissen liess. Dies sagt wohl alles über den Konzertverlauf aus. Der Dirigent Fritz Werren hat die Messlatte für sich und seine Chöre sehr hoch angesetzt – die Frage stellt sich: Wie wollen die Kölliker dies das nächste Mal noch überbieten?

 

Feierabend im «Sternen» Kölliken  
Landanzeiger 9.3.06

Das Uustrinket im Sternen Kölliken ist vorbei. Kurz gesagt, das gemeinsame Konzert von Frauen und Männerchor Kölliken artete zu einem unterhaltsamen und musikalische Hochgenuss aus:

Eine musikalische Zeitreise, von der Gegenwart zurück ins Jahr 1926 und wieder in die Gegenwart. So sah das Konzept, das von Fritz Werren, der als Dirigent bei beiden Chören amtet, aus. Im Programmheft konnte man lesen, «wir unterhalten aber nicht nur durch Gesang, unsere Lieder singen wir diesmal im Rahmen einer Geschichte.» Unterhaltender Chorgesang nennt man dies. Herrliche musikalische und bildliche Momentaufnahmen längst vergangener Zeiten wechselten sich im Minutentakt ab. Alles perfekt vom Dirigenten arrangiert und ebenso perfekt von den Chormitgliedern auf die Bühne gebracht.

Das Fazit des Abends war dann auch schnell gezogen. Ein traumhafter Unterhaltungsabend, der seinesgleichen sucht. tiz

 

Kölliken: Unterhaltender Chorgesang begeistert das Publikum
Diese Musik fährt in die Knie
Wynentaler Blatt 7.3.06

Sie erzählten eine spannende Geschichte, der Frauenchor und der Männerchor Kölliken. Stimmsicher und textsicher konnten sie es sich leisten, nebst den Liedern ihr schauspielerisches Talent aufzuführen. 

Ho. Mit einer Einladung in das Restaurant Sternen in Kölliken beginnt die musikalische Wanderung durch die Zeitgeschichte. Ein «anmächeliges» Bühnenbild zeigt den Sternen von innen, mit einer Bar, Bistrotischen und einem alten Zeitungsständer. Der Chor sitzt gemütlich platziert an den Tischen und singt: «Es lebe die Liebe und der Wein». Und schon hat die Geschichte von der Wirtin Dorly begonnen, die aktuell ihren Laden wegen Geldmangels schliessen muss. Hier wird ein Zeitfenster geöffnet, der Zeitraffer geht zurück in die zwanziger Jahre, als das Restaurant unter dem Namen «Grand Cafe des Etoiles» geführt wurde. In stilechten Szenen mit gemieteten Kostümen erklinget «La vie en rose» von Edith Piaf. Aus der Stummfilmzeit das Lied: «Henry, zeigt dich mal ohne - ohne die Melone». Natürlich vom Männerchor gesungen mit echter Melone. Aus dem Gruss an die Wirtin «Hallo Dorly» wird «Hello Dolly», aus dem gleichnamigen Musical inszeniert. Die Wirtin erscheint hier im glitzernden Abendkleid mit grossrandigem Hut und schreitet gemäss Vorgabe der Regie durch den sich teilenden Chor hindurch.

Regie und Bühnenschrauben
«Es soll für die Augen sein, nebst „lose au luege“», sagt der Dirigent Fritz Werren. Und das könne nur auswendig gehen, ohne Liederblätter in der Hand. Und da ist ihm und den Chören wahrhaft ein Meisterwerk gelungen. Fritz Werren führte Regie, arbeitete am Drehbuch mit, drehte Schrauben in den Bühnenboden und schrieb die Arrangements. Er leitet die beiden Chöre Kölliken seit zehn Jahren. Wer gerne singt, wird herzlich eingeladen mitzumachen, und das ist sogar befristet für ein einzelnes Projekt möglich. Die Einladung steht in der Homepage unter www.chor-koelliken.ch

Der Heiri aus der Niederdorfoper
Die Zeitreise geht weiter, das Kaffeehaus wird zur «Western Bar-Wandring Star». Wir sind in den vierziger Jahren angelangt, so auch die Lieder und die Kostüme im Country Style. Gängige Western Songs laden zum Mitsingen ein: «Country roads, take me home». Flotte Cowboygirls tanzen zum Lied einen Step. Sogar die Bühnenwitze werden jetzt amerikanisch.
    In den fünfziger Jahren wandelt sich die Beiz zu einer biederen Wirtschaft, eben dem Sternen. Im Sääli wird Lotto gespielt, das richtige Ambiente für den Auftritt von Heiri aus der Niederdorfoper, der sein Kalb verkauft. Die Figur Heiri wird fabelhaft inszeniert von Urs Zehnder mit seiner kräftigen Stimme.   Zum «Kriminaltango», vom Männerchor gesungen mit ernster Miene, Hut und Sonnenbrille, tanzen interessanterweise zwei Frauen zusammen einen stilechten Tango.
   Zur Epoche der Musikautomaten gehört die Musik von Elvis Presley. Ein Arrangement mit gängigen Elvis Liedern bringt Bewegung ins Publikum. Mitsingen und Mitklatschen sind angesagt. Die Rhythmus-Welle setzt sich fort bis zum Schluss, einem Potpourri fürs Finale. Die Männer singen von unten hinauf zu den Frauen auf der Bühne und umgekehrt. Ein richtiger mehrstimmiger Schlagabtausch mit Salz und Pfeffer. Das Publikum ist begeistert.